Einer der wichtigsten Sportanlässe in Melbourne und eines der weltweit bedeutendsten Tennisturniere ist das Australian Open. So war es selbstverständlich, dass wir uns dies nicht entgehen lassen wollten. Im November schauten wir welche Tickets es überhaupt gibt. Das Problem war nur, dass der definitive Spielplan erst am Abend vor dem Spieltag bekannt gegeben wird (was aufgrund des k.o.-Systems auch verständlich ist). Neben den General Admission Tickets (Zutritt zu den rund 20 Aussenplätzen) gibt es auch Tickets für die Rod Laver Arena und die Vodafone Arena, und dies dann auch noch für den Tag resp. für den Abend. Da das Turnier zwei Wochen dauert, ist die Auswahl gross. Zudem wäre es natürlich toll, 'unseren' Roger zu sehen. Was wohl am besten mit Finaltickets zu erreichen wäre...
Wir haben uns dann doch gegen den Final entschieden. Wir können uns aber nicht mehr genau an den Grund erinnern. War es, weil Federer dieses Jahr eh nicht in den Final kommen würde, oder hatte es etwas mit dem happigen Preisaufschlag im Vergleich zum letzten Jahr zu tun (von 200 auf 250 Franken)... Naja, wir haben auf jeden Fall Billette für die Nightsession am siebten Spieltag (Sonntag Abend - 4. Runde der Einzel) in der Rod Laver Arena gekauft.
Der Spieltag
Mit unseren Tickets konnten wir ab 17 Uhr auf das Gelände. So schlenderten wir
ein wenig um die Aussenplätze. Zum Ende der ersten Woche waren natürlich
die meisten Einzelspieler ausgeschieden. Trotzdem waren noch
etliche Spiele angesagt. So sahen wir Mixed, Doppel und Junioren Matches. Die
grossen Namen waren in den beiden Hallen angesetzt. Trotzdem ist es toll, so
nahe an den Spieler zu sein (siehe auch unsere Fotos) und einfach von Platz zu
Platz zu gehen und die Atmosphäre zu erleben.
Die Nightsession
In der Nightsession sind normalerweise zwei Spiele angesetzt. Dabei schauen die Organisatoren natürlich, dass die Topspieler am Abend spielen. Dazu werden noch die guten Australier eingeteilt. So kam es, dass wir zuerst Jelena Jankovic (als Nummer 3 gesetzt) gegen die junge Australierin Casey Dellacqua sahen. Die Australierin war überraschend bis in die 4. Runde vorgestossen. Zudem war sie die letzte Australierin im Turnier (bei den Männern war zu diesem Zeitpunkt noch Leyton Hewitt dabei). Im ersten Satz konnte die Serbin rasch ein Break realisieren, aber Dellacqua kam nochmals zurück und so wurde es wieder spannend. Im zweiten Satz hat dann aber Jankovic ihre Klasse ausgespielt und das Spiel mit 7-6 und 6-1 sicher gewonnen.
Anschliessend fand das Männer Einzel statt. Paul-Henri Mathieu gegen Raffael Nadal. Naja, es war leider nicht Roger Federer; der spielte am Samstag und Montag. Trotzdem war es spannend Nadal zu sehen, nur schon deshalb, weil wir in der Zeitung gelesen hatten, dass er immer an seinen Hosen rumzupft. Ob er das wirklich macht? Das Spiel begann recht ausgeglichen, vor allem die Aufschläge von Mathieu kamen recht gut. Aber mit der Zeit hatte der Franzose immer mehr Mühe, mit dem Tempo der Weltnummer 2 mitzuhalten. Er musste sich sogar teilweise pflegen lassen. So kam es im zweiten Satz, dass Mathieu beim Stand von 6-4 und 3-0 aufgeben musste. So war unser Australian Open Abenteuer um 22.30 Uhr beendet und wir machten uns auf den kurzen Heimweg. Zum Vergleich: am Samstag waren die Spiele in der Rod Laver Arena erst um 4.30 Uhr beendet... (u.a. auch weil Roger Federer in der Day Session über 5 Sätze musste).
Die Zuschauer
Es war auch ein Erlebnis die Zuschauer zu beobachten. Vor allem zwei Paare hinter
uns waren der Hammer. Da wurde ein mehrgängiges Nachtessen aus den kleinen
Rucksäcken gezaubert. Raschel, raschel die ganze Zeit. Zudem wurde über den Vornamen des Franzosen gerätselt - heisst er nun Paul, Arnaud,
Sebastian, .... Unzählige Vorschläge kamen. Sie verliessen das Stadion vor dem
letzten Ballwechsel und wir sind uns nicht sicher, ob sie den richtigen Namen
doch noch rausgefunden haben.
Ach ja, Nadal musste sich tatsächlich ab und zu die Hosen richten...