Auf nach Northern Territory, den letzten noch verbleibenden australischen Staat auf unserer Reiselandkarte. So flogen wir von Melbourne nach Alice Springs. Wir hatten Glück und die Route führte über den Lake Eyre, ein bis zu 9'500 km2 grosser Salzsee (fast doppelt so gross wie der Kanton Wallis), welcher im Moment Wasser hat. Eine eindrückliche und nicht alltägliche Sicht, soviel Wasser in Mitten der Wüste zu sehen.
Vom Roten
Zentrum...
Mit unserem Campingbus machten wir uns von Alice Springs
auf zum Uluru, auch Ayers
Rock, genannt. Dazu mussten wir nur gut 450km von Alice Springs durchs Outback fahren.
Die einzigen Zeichen der Zivilisation entlang der Strecke sind ein paar
Tankstellen, sogenannte Roadhouses, die neben Benzin auch Essen und
Unterkünfte bieten. Trotzdem wurde es uns nicht langweilig, denn das Outback
besteht nicht nur aus rotem Sand. Mal hat es Büsche, dann wieder Bäume, Hügel
und riesige Adler in der Luft.
Und da war er, der Uluru - ein riesiger roter Felsen majestätisch und einsam mitten in der roten Wüste. Wir entschieden uns die Wanderung (rund 10km) um den Felsen zu machen und nicht rauf zu klettern, da dies von den traditionellen Eigentümern des Landes nicht gerne gesehen wird. (Wir verstehen nicht wieso es trotzdem noch möglich ist.) Um den Fels hat es auch einige Stellen mit Hinweistafeln, dass es sich um heilige Stätten handelt, die nicht fotografiert werden sollen. Spannend ist auch, dass der Uluru nicht einfach ein glatter, ovaler Fels ist wie er von weitem scheint, sondern ganz viele Einschnitte hat. Nach dem Marsch genossen wir am Abend in warme Kleider gehüllt (nachts ist es immer Winter unter 10°) den Sonnenuntergang, welcher den Uluru in verschiedene Farben hüllt. Amazing. Ebenso eindrücklich sind auch die Kata Tjutas, auch Olgas genannt, eine hügelige Gebirgslandschaft. Auch dort machten wir eine dreistündige Wanderung durchs Valley of the Winds und schauten anschliessend die Kata Tjutas im Sonnenuntergangslicht.
Auf dem Weg zum Kings Canyon trafen wir auf wilde Kamele und Pferde. auch das gehört zum Outback-Erlebnis. Das Wandern ist Petra und Adrian's Lust. Auch beim Kings Canyon waren wir wieder gute drei Stunden unterwegs, um einen Rundweg entlang der Felskante zu gehen. Der Canyon ist bis zu 300m tief, was für nicht immer Schwindelfreie wie Petra eine Herausforderung war, vor allem wenn man spektakuläre Fotos machen will. Zum Abschluss unserer Zeit im Roten Zentrum besuchten wir noch die MacDonnell Ranges, eine Gebirgskette die sich östlich und westlich von Alice Springs erstreckt. Die Attraktion sind die vielen Einschnitte in der Gebirgskette in welchen sich Wasserlöcher bilden und in der Regenzeit gewaltige Wassermassen durchgepresst werden. Wie schon bei all den vorher besuchten Attraktionen schimmern die roten Felswände je nach Lichteinstrahlung intensiv. Auf einfachen Nationalpark-Zeltplätzen verbrachten wir die Nächte, wanderten, beobachteten verschiedene Vögel und Rock-Wallabies.
.... zum grünen
Norden
Um Zeit zu sparen flogen wir dann von Alice Springs nach
Darwin, um den nördlichen Teil von Northern Territory zu erkunden. Mit einem
neuen Campingbus machten wir uns auf zum Kakadu Nationalpark mit dem Ziel ein
paar Salzwasserkrokodile, Vögel, meterhohe Termitenhügel und die Felszeichnungen
von Ubirr und Nourlangie zu sehen.
Da unser Campingbus nicht geländegängig war, schlossen wir uns einer Tour an, um
die Jim Jim und Twin Falls zu sehen. Wir verbrachten einen gemütlichen und
lustigen Tag mit mehrheitlich älteren, aber sehr unkomplizierten Australiern.
Nach einer spektakulären Flussdurchquerung mit dem 4WD, ging es mit einem Boot
zum Fuss der Twin Falls (Petra musste vor knapp 10 Jahren noch hin schwimmen,
was heute - oder auch schon damals? - aufgrund der vielen Krokodile zu gefährlich
ist). Bei den Jim Jim Falls gab es dann die Möglichkeit zu baden, wozu wir aber
zuerst über Felsen kraxeln mussten.
Ein besonderes Erlebnis war dann die Bootstour auf dem Yellow Water Billabong
zum Sonnenaufgang. Im flachen Wasser spiegelte sich der rosarote Himmel und die
Bäume, was zu einer unvergesslichen Stimmung führte. Wir sahen jede Menge grosse
Salzwasserkrokodile und verschiedene Vögel wie Jabiru, Kormorane, Kingfisher,
Seeadler, Gänse und Enten. Ein Paradies.
Zum Abschluss verbrachten wir dann noch einen Tag im Litchfield Nationalpark. Da
es dort eigentlich keine Salzwasserkrokodile haben sollte, kann man an
verschiedenen Orten unter Wasserfällen baden. Wohltuend bei über 30° und
traumhaft schön.