Nach einer anstrengenden Busy Season kamen die Ferien Ende April gerade recht. Wir flogen nach Adelaide, von wo wir während zwei Wochen South Australia, Australien's trockensten Staat, auskundschaften. Eine abwechslungsreiche Fahrt mit viel Wildlife, unterschiedlichsten Landschaften und spannenden Orten.
Kangaroo Island und Wildlife
Unser erstes Ziel war Kangaroo Island, eine Insel rund 100
Kilometer südlich von Adelaide. So fuhren wir über die Fleurieu Peninsula nach
Wirrina Cove, von wo uns die Fähre in knapp zwei Stunden nach Kingscote brachte.
Die drittgrösste Insel Australiens (immerhin 150 Kilometer lang) ist
ausgesprochen vielfältig. Auf dem Weg in den Flinders Chase National Park
besuchten wir Lagunen mit Vögeln, die Little Sahara und verschiedenste Meeresbuchten und
Strände. Der Nationalpark bedeckt rund 30% der Inselfläche und ist bekannt für
seine vielfältige Tierwelt. Leider wütete im Dezember 2007 ein grosser
Waldbrand, der vieles zerstörte; so sahen wir nicht allzu viele Tiere. Dies,
obwohl wir drei Nächte im Nationalpark selber verbrachten, davon eine beim Cape Borda und seinem Leuchtturm. Trotzdem ist es eine tolle Gegend, mit dem Admirals
Arch (und unzähligen Seehunden) und den Remarkables Rocks, einer einzigartigen
Steinformation.
Flinders Ranges und Outback
An Adelaide vorbei, ging es zu den Flinders Ranges, einer 430
Kilometer langen Bergkette. Die Fahrt war abwechslungsreich, streiften wir doch
das Barossa Valley (Weinanbaugebiet) und fuhren durch kleine Dörfer hinein in
das Outback. Die bekannteste Gebirgsformation ist der Wilpena Pound, eine Art
natürliches Amphitheater aus Bergen. Entlang eines kleinen Flusses führt ein Weg
in das Innere des Wilpena Pounds, wo schon (nicht sehr erfolgreich)
Landwirtschaft betrieben wurde. Wir wanderten auf den Ohlssen Bagge, von wo
wir einen traumhaften Blick auf die Landschaft hatten - die 4-stündige Wanderung
hat sich gelohnt. Wir fuhren weiter durch eine Mondlandschaft mit vereinzelten
Sträuchern und Bäumen sowie unzähligen Kängurus. Besonders angetan haben es uns
die Yellow-footed Rock-Wallabies im Brachina Gorge. Wir sahen einige der noch
rund 350 Tiere mit ihren gelben Füssen und dem weissen Bauch. Sie liessen
sie sich nicht stören, als sie mit den kräftigen Armen nach Ästen und Futter
über ihren Köpfen griffen. In der Schlucht, wo wir zeitweise im ausgetrockneten
Bachbett fuhren, sieht man sehr gut die geologische Entwicklung der Erde
vor 450 bis 650 Millionen Jahren. Die Nacht verbrachten wir dann in Parachilna,
einem Ort mit 6 Einwohnern und einem tollen Restaurant (Känguru-Fleisch) und
einem coolen und trendigen Hotel.
Coober Pedy und Opal
846 Kilometer nördlich von Adelaide liegt Coober Pedy, mitten im Outback
- die Opal-Hauptstadt und ein etwas verrückter Ort. Wir
liessen uns das nicht entgehen und fuhren 540 Kilometer von Port Augusta auf
dem Stuart Highway in Richtung Zentrum von Australien. Überraschenderweise war die Fahrt sehr abwechslungsreich -
nie mehr als rund 20 Kilometer gerade Strecke, verschiedenste Vegetationsarten,
Salzseen und Road Trains (Lastwagen mit bis zu 4 Anhängern). Zudem machten wir
einen kleinen Abstecher nach Woomera (der Ort war aufgrund eines militärischen
Raketenprogramms bis 1982 nicht öffentlich zugänglich) und Roxby Downs (mit
einer der grössten australischen Minen, wo Kupfer, Uranium, Gold und Silber
abgebaut wird). Coober Pedy selber lebt vom Opal. In den letzten 90 Jahren
wurden rund 4 Millionen Löcher mit eigens entwickelten Geräten gebuddelt, aber
man vermutet, dass erst 10% des totalen Opal-Vorkommens geschürft wurden. Ein
Grossteil (so auch unser Motel) der Stadt ist unterirdisch, da so die Temperatur
konstant 24 Grad beträgt - kühl, wenn man die bis zu 50 Grad im Sommer in
Betracht zieht. Die Fahrt hat sich gelohnt, da die Stadt (und ihre Einwohner)
einmalig speziell sind.
Adelaide und Stadtleben
Nach rund 3,200 Kilometer gaben wir das Auto ab und genossen noch
zwei Tage in Adelaide. Die Stadt zählt rund 1.5 Millionen Einwohner und bietet
mit ihrem grünen Gürtel um die CBD sowie den vielen alt anmutenden Gebäuden einiges.
Adrian konnte es sich nicht verkneifen und suchte in der Stadt nach Überbleibsel
des F1-Grand Prix - und wurde fündig (siehe Fotos).