Unsere Weihnachtsferien 2008 führten uns in den Westen von Australien. Nach einem knapp vierstündigen Flug und zwei Zeitzonen näher an der Schweiz, landeten wir in Perth, wo wir bei PwC-Arbeitskollegen übernachten konnten (herzlichen Dank nochmals Richi und Liliana). Perth ist schon einiges kleiner als Melbourne, schon fast eine Kleinstadt ;-). Aber alles ist eine Spur gemütlicher und durch die Grösse auch sehr übersichtlich. Von unserem Gästehaus war es nur ein kurzer Fussmarsch zum bekannten Cottesloe Beach und ein Katzensprung nach Fremantle.
Von Fremantle aus machten wir einen Tagesausflug nach Rottnest Island, die in 30 Minuten mit einem Schnellboot erreichbar ist. Einerseits ist die Insel bekannt als Ausflugsziel von Perth aus (und dementsprechend hat es auch viele Leute in der Ferienzeit), andererseits bietet die kleine Insel vor allem im hinteren Teil tolle Strände und viele Quokkas, eine Art Mini-Kängurus.
Outback und Goldfields
Nach ein paar Tagen in Perth fuhren wir mit einem Campingbus in Richtung Osten. Der Weg führte uns entlang endlos scheinender Kornfelder und kilometerlangen geraden Strassen. Während der erste Tag bis Hyden (und dem Wave Rock) noch sehr landwirtschaftlich war, änderte sich die Szenerie bereits am zweiten Tag. Rote Erde, grüne Büsche, vereinzelt Bäume und ungeteerte Strassen waren nun angesagt. Auch die Distanzen zwischen den (doch sehr kleinen) Ortschaften wurden grösser und regelmässiges Tanken drängte sich auf. Unsere Ziel war Kalgoorlie, die zweitgrösste, nicht am Meer liegende Stadt in Western Australia – 600 Kilometer von Perth und 400 Kilometer vom Meer entfernt. Die Stadt wurde während dem Goldrush gegründet und hatte zu ihren besten Zeiten (um ca. 1890) rund 200'000 Einwohner und war berüchtigt als Stadt des Wilden Westens. Auch heute lebt die Stadt, welche mit 95'000km2 doppelt so gross wie die Schweiz ist, vom Bergbau. Eindrücklich ist vor allem die Open-cut-mine ‚Super Pit’, aus welcher jährlich 24'000 Kilogramm Gold (heutiger Wert CHF 833 Millionen) herausgeholt werden. Leider fanden wir kein Gold.
Weisse Strände und türkisblaues Wasser
Unser nächstes Ziel war Esperance an der Küste. Die Strände sind schlicht ‚awesome’. Das Wasser ist türkisblau, der Sand ist weiss und die Strände praktisch menschenleer. Wem 50 oder 100 Leute an einem kilometerlangen Strand zu viel sind, fährt einfach an den nächsten. Im nahen Cape Le Grand National Park ist die Lucky Bay, welche schon als schönster Strand in Australien ausgezeichnet wurde – so schön, dass sogar Kängurus im Sand liegen. Wir hatten Glück, dass wir den Nationalpark überhaupt besuchten konnten, da ein Buschfeuer auf der einen Seite des Parks wütete. Bremer Bay, ein Ort knapp 400 Kilometer östlich von Esperance – und auch hier: die gleichen nahezu unberührten und traumhafte Strände. In Italien und Spanien würden wir unzählige Reihen von Liegestühlen und Badetüchern antreffen. Diese Ortschaften sind aber so weit weg von den grossen Städten, dass die Leute sogar mit ihren 4WD an den Strand fahren. Wir haben hier wieder Richi (mit seinen Outdoor-Kollegen) getroffen und einen gemütlichen Tag am Strand (und in den Wellen) verbracht. Auf der Fahrt in Richtung Westen besuchten wir Albany und den nahe gelegenen Torndirrup Nationalpark mit der Natural Bridge (einem Felsbogen) und The Gap (ein 24 Meter hoher Felseinschnitt in der Küste). Nach Albany trafen wir dann Petra's Schwester Ewi für ein paar gemeinsame Ferientage.
Giant Trees und Wineries
Die Landschaft wechselte dramatisch nach Denmark. Statt die Küste standen nun die riesige Bäume im Vordergrund – wir fuhren mit unserem kleinen Campingbus durch das Valley of the Giants. Einige der Riesen werden auch heute noch als Beobachtungsposten für Buschfeuer benutzt. Für uns war das dann doch ein bisschen zu hoch und wir liessen das klettern. Stattdessen benutzten wir den einfacheren Tree Top Walk um auf Höhe der Baumkronen zu kommen. Noch weiter im Westen dominieren dann Weingüter die Landschaft, was zu einer zunehmenden Volksansammlung führt. In Busselton fanden wir trotz etwa acht Campingplätzen im Ort keinen Spot mehr. So verbrachten wir dich Nacht halt direkt am Strand inmitten der fischenden Einheimischen. Die Temperaturen waren dazu auch einladend, da das Thermometer am Tag 44 Grad anzeigte.