Noch bevor wir eine Bleibe in Melbourne gefunden hatten, buchten wir unsere ersten Ferien. Da wir zu diesem Zeitpunkt nicht wussten, dass wir so nahe von der Fähre wohnen und stolze Besitzer eines Autos sein würden, haben wir einen Flug und einen Campingbus gebucht. Die Highlights unserer Reise kurz beschrieben (Die Nummer entspricht aber nicht dem Reisetag):
j Start unserer 12-tägigen Reise war in Hobart. Von dort fuhren wir der Ostküste entlang in Richtung Norden. Das erste Highlight war der Freycinet Nationalpark, der für die Wineglass Bay bekannt ist: eine glasklare Bucht mit einem breiten Sandstrand, welche die Form eines Weinglases hat. Natürlich konnten wir uns diesen Anblick nicht entgehen lassen und so genossen wir die gut 2-stündige Wanderung. Über den Elephant Pass (leider fehlte die grandiose Aussicht auf dem höchsten Punkt, wie wir uns das von Passfahrten gewohnt sind) fuhren wir weiter der wunderschönen Küste entlang und durch kleine Ortschaften bis nach St Helens.
k Von dort ging's weiter ins Landesinnere zu den Columba Falls und über Hügel und Felder nach Launceston, sowie weiter durchs Tamar-Valley bis zum Narawntapu Nationalpark. Dort machten wir uns auf eine Wanderung und trafen an jeder Ecke auf Pademelons (ganz kleine Kängurus, die aussehen wie ein Kegel) und unser Freund, der Wombat, war auch da.
l An unserem nächsten Ziel; in Burnie legten wir uns den halben Abend auf die Lauer, um einen seltenen Platypus (eine Art Otter mit Entenschnabel und Robbenflosse) zu sehen. Wir haben immerhin einen für ein paar Sekunden im Wasser gleiten sehen. Am nächsten Tag besuchten wir eine Käsefabrik, wo sie doch glatt eine Käsemarke "Heidland" herstellen. Schmeckt nicht einmal schlecht.
m Auf unserem Weg zum Cradle Mountain Nationalpark besichtigten wir eine Tropfsteinhöhle. Die Höhle war mega toll; aber noch eindrücklicher war unser Führer mit all seinen witzigen Geschichten. Obwohl es am Abend recht kalt wurde in den Bergen, machten wir in Cradle Mountain einen Spaziergang, wo wir einige Wombats und Kängurus zu Gesicht bekamen. Der eine Wombat watschelte sogar ganz gemütlich über einen grossen Parkplatz. Im Nationalpark gingen wir dann auf eine eine 4-stündige Wanderung - zuerst um den Dove Lake und dann vorbei an verschiedenen kleinen Bergseen und einem Wasserfall bis zur nächsten Busstation. Um zu verhindern, dass alle Touris die enge Strasse mit den Autos hoch fahren, wurde ein gratis Busservice eingerichtet. Tolle Sache.
n Weiter ging's dann nach Strahan an der Westküste. Einmal mehr waren alle Campingplätze besetzt. Aber in solchen Situationen findet man immer die besten Plätze: über eine Holperstrasse fuhren wir einsam bis an die Meeresenge zu einem öffentlichen Zeltplatz mit Plumsklo. Zu unserem Erstaunen war dort die Hölle los: Camper, Fischer, Motorradfahrer etc. Am nächsten Tag machten wir eine eindrückliche, 6-stündige Bootsfahrt den Gordon River hoch im Franklin-Gordon Nationalpark, dem grössten Nationalpark in Tasmanien.
o Von dort aus ging es wieder zurück ins Cradle Mountain-Gebiet: Lake St Clair auf der Südseite des Nationalparks. Hier offerierte uns zum Glück das Derwent Bridge Hotel eine Campingmöglichkeit auf ihrem Parkplatz (ja, wir waren wieder einmal zu spät auf dem offiziellen Campingplatz. Ja, man könnte reservieren; aber mit dem Handy-Netz ist das so eine Sache in der Wildnis). Nach einem reichhaltigen Frühstück im Hotel unternahmen wir eine gemütliche Wanderung dem glasklaren See entlang.
p Unser nächstes Ziel war der Mount Field Nationalpark, der für seine Wasserfälle bekannt ist. Wir hatten Glück und am Abend fand eine Führung mit dem Ranger statt, an welcher wir Pademelons, Possums, Glühwürmchen und den Sternenhimmel sahen. Am nächsten Tag wanderten wir während rund zwei Stunden durch die Wälder und sahen unter anderem drei tolle Wasserfälle und einen fotogenen Echidna. Eindrücklich war auch die Fahrt durch vier verschiedene Vegetationszonen den Berg hoch. Schwer vorzustellen, dass dort oben im Winter Ski fahren angesagt ist.
q Eine spezielle Attraktion ist der Tahune Airwalk: eine Stahlkonstruktion welche bis zu 40 Meter hoch in den Bäumen hängt. Auf rund 600 Meter kann man so sicher den Baumkronen entlang laufen. Trotzdem, vor allem der frei schwebende Teil am Schluss ist nur etwas für Schwindelfreie. Ui ui ui, habe ich gelitten.
r Eine kurze Fähre-Überfahrt von rund 30 Minuten brachte uns auf die etwas verschlafene, aber sehr gemütliche South Bruny Island, wo wir zwei Tage zum ausspannen verbrachten. Am Abend konnten wir weisse Wallabies und Pinguine beobachten. Das Highlight war dann aber eine Fahrt mit dem Schnellboot an die Südküste der Insel: vorbei an schroffen Felsen, Seehunden und Albatrossen.
s Den letzten Tag unserer Reise verbrachten wir in Hobart, ein gemütlicher Ort mit einer schönen Altstadt. Es war gerade das Food Festival im Gange, wo es sogar ein Rösti Chalet hatte :-). Zudem sahen wir noch ein paar Yachten vom soeben zu Ende gegangenen Sydney-Hobart-Race. Vom Mount Wellington genossen wir zum Abschluss den Blick auf die Stadt, das Meer und das Hinterland.
Tasmanien hielt wirklich, was wir erwartet hatten: Natur, Natur und nochmals Natur. Es war einfach traumhaft.